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Hope for Life

Strassenkinder

von der Webseite der Organisation Hope for Life



Hintergrund



Viele Dörfer ethnischer Minderheiten liegen im Länderdreieck Thailand-Burma-Laos, das bei uns als das legendäre Drogenanbaugebiet "Goldenes Dreieck" bekannt ist.
Da in Nord-Burma schon seit vielen Jahren ein erbarmungsloser Bürgerkrieg herrscht, suchen viele Familien und Kinder als letzte Zuflucht vor Gewalt, ethnischer Vertreibung, Hunger und Armut Schutz im benachbarten Thailand.
Das thailändisch-burmesische Grenzgebiet ist daher ein besonderer sozialer Brennpunkt.

Die meisten der von hope for life betreuten Kinder gehören ethnischen Minderheiten an, Bergvölkern wie den Akkha, Lisu, Lahu, Pa-O, oder Padaung.

Diese Völker siedelten sich lange bevor die heute bestehenden Grenzen gezogen wurden in Gebieten des heutigen China, Thailand, Laos und Burma an. Sie alle haben ihre jeweils eigene Sprache und Kultur und sind nirgendwo wirklich integriert. Besonders schlecht geht es ihnen in Burma. Ethnische Minderheiten werden dort in jeder Hinsicht benachteiligt, denn die dortige Politik duldet keine ethnische Eigenständigkeit.
Es gibt nur wenige Schulen in denjenigen Grenzregionen Burmas, die überwiegend von den ethnischen Minderheiten besiedelt werden. Die Kinder müssen lange und oft sehr beschwerliche Schulwege zurücklegen und haben größte Schwierigkeiten, dem ausschließlich in Burmesisch erteilten Unterricht zu folgen. Da sie diese Sprache oft gar nicht oder nur in Grundzügen beherrschen, können sie dem Unterricht nicht folgen und brechen die Schule schon nach kurzer Zeit ab - das heißt, wenn sie überhaupt zur Schule gehen können. Die meisten Familien sind nämlich nicht in der Lage, das Geld für den Schulbesuch, die Schuluniformen, Bücher und Hefte aufzubringen.
Bezahlte Arbeit ist rar in Burma und so fristen vor allem die Angehörigen der ethnischen Minderheiten ein armseliges Dasein. Sie leben als Tagelöhner von der Hand in den Mund, haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser oder zu medizinischer Versorgung. Und sie sind gezwungen, ihre Kinder mitarbeiten zu lassen.
Schon im Alter von sechs, sieben Jahren beginnen die Kinder mit der harten Feldarbeit oder bedienen in Teestuben. Viele verdingen sich auch als Lastenträger und Minensucher für das burmesische Militär oder sie werden von den Militärs für diese Dienste zwangsrekrutiert.
Die Kinderarbeit ist immer hart, schmutzig, gefährlich und sehr schlecht bezahlt.

Deshalb ist die Flucht über die Grenze ins benachbarte Thailand für viele Familien der letzte Ausweg, ihre schlechten Lebensbedingungen zu verbessern. Eine Flucht muss jedoch organisiert werden und sie kostet Geld. Mehr und mehr Eltern schicken darum ihre Kinder allein nach Thailand in der Hoffnung, dass wenigstens einer von ihnen ein besseres Leben führen und die daheim gebliebenen Angehörigen möglicherweise unterstützen kann.

Ihre erste Station ist oft Mae Sai, eine Kleinstadt im Norden Thailands, die sich unmittelbar an der Grenze zu Burma befindet. Nur ein kleiner Fluss trennt das bitterarme Burma vom vergleichsweise wohlhabenden Thailand. Tag für Tag strömen Tausende von Menschen an den Grenzposten zu beiden Seiten der schmalen Brücke vorbei, um Handel zu treiben.
Erwachsene werden streng kontrolliert. Für sie ist der Ausflug nach Mae Sai teuer und auf wenige Stunden begrenzt. Die Kinder, meistens zwischen 3 und 12 Jahre alt, gelangen hingegen ohne Probleme über die Brücke nach Thailand. Ihr Aufenthalt ist illegal, sie genießen keinerlei Schutz und Rechte. Und das macht sie nicht nur sehr anfällig für Kriminalität sondern auch sehr verwundbar.
Die meisten der Kinder sprechen kein Thai und sind auf sich allein gestellt. Sie leben auf der Straße, unter der Brücke des Grenzflusses, im Wald oder auf einer Müllhalde. Hygiene können sie sich nicht leisten. Sie sind froh, wenn sie sich gelegentlich in dem schmutzigen Fluss waschen können. Werden sie krank, können sie nur hoffen, irgendwie zu überleben, denn sie können sich weder den Besuch beim Arzt noch Medikamente leisten. Die Winternächte sind oft bitterkalt und es kommt vor, dass obdachlose Kinder erfrieren.
Um überleben zu können, stehlen oder betteln diese Kinder. Einige sammeln Müll, um ihn für ein paar Münzen an Recyclingfirmen zu verkaufen. Andere werden Opfer von Kinderhändlern.

Die Jobs, die die Kinderhändler oder Vermittler den Straßenkindern in Restaurants und Hotels verschaffen, führen häufig in den sexuellen Missbrauch und in die Prostitution.
Einige der Kinder finden Arbeit auf Reisfeldern und Obstplantagen. Hier sind sie schutzlos giftigen Düngemitteln und Pestiziden ausgesetzt.
Mae Sai liegt im Zentrum des Drogenschmuggels und Thailand wird von hier aus mit Heroin und Amphetaminen aus Burma überschwemmt. Dabei setzen Drogenhändler oft Kinder Drogenkuriere ein.
Um das Leben auf der Straße überstehen zu können, um den Hunger zu betäuben und Angst und Schmerzen zu bekämpfen, beginnen viele der Kinder Klebstoffe zu schnüffeln, die leicht erhältlichen und billigen Amphetamine zu schlucken oder sogar Heroin zu nehmen.


Text from: www.hopeforlife.de


 
Strassenkinder
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